Biokraftstoffe im kommunalen Lkw- und Busfuhrpark: Geld sparen – weitere Vorteile nutzen
Biokraftstoffe schonen kommunale Haushalte und erleichtern es Städten und Gemeinden, gesetzliche Vorgaben zum Einsatz sauberer Straßenfahrzeuge einzuhalten. „Wir verwenden in Ilmenau in 51 unserer 63 Bussen reinen Biodiesel und haben dadurch im Jahr 2021 rund 100.000 Euro gespart. Das funktioniert technisch einwandfrei“, sagte Matthias Höring, Geschäftsführer der IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau aus Thüringen. Als verantwortlicher Flottenmanager ist er für den Kraftstoffeinsatz zuständig und setzt in seinen Fahrzeugen seit 2020 wieder reinen Biodiesel (B100) ein. Bereits bis 2012 hatte Höring in der Ilmenauer Busflotte B100 tanken lassen. Danach rechnete es sich wegen der gestiegenen Steuerbelastung nicht mehr für den Betrieb. Das ist heute anders: Kommunen, die B100 in ihrer Fahrzeugflotte tanken, können jetzt die Preissteigerungen einsparen, die durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) bei fossilen Kraftstoffen hervorgerufen werden. In diesem Jahr beträgt der CO2-Preis 7 Cent pro Liter, bis 2026 steigt der Preisabstand zwischen fossilem Diesel und Biokraftstoff auf 26 Cent pro Liter – und damit entsprechend die Einsparung. Neben dem Preisvorteil gegenüber fossilen Kraftstoffen spricht Höring an, dass der nachhaltig hergestellte Biodiesel rund 70 Prozent weniger Treibhausgase emittiert als fossile Kraftstoffe. „Der Biodiesel in unseren Bussen wird aus einheimischem Raps gewonnen. Die im Frühjahr blühenden gelben Rapsfelder zeigen, wie hier lokale Wertschöpfung stattfindet“, sagte Höring.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Kommunen die Vorgaben des neuen „Gesetzes über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge“ mit Biodiesel einhalten können. Sie sind verpflichtet, in den kommenden Jahren im öffentlichen Fuhrpark einen Mindestanteil an klimaschonenden Fahrzeugen einzusetzen: Bei Lkw müssen bis zum Jahr 2025 zehn Prozent klimafreundlich fahren, dieser Wert steigt bis 2030 auf 15 Prozent. Für Busse sind bis 2025 Anteile von 45 Prozent und bis Ende 2030 von 65 Prozent vorgeschrieben. Mit reinen Biokraftstoffen kann eine Kommune diese verbindlichen Vorgaben für Lkw vollständig erfüllen, die für Busse zur Hälfte. „Für Kommunen, die noch nicht in E-Mobilität investieren können oder wollen, ist B100 eine ausgezeichnete und praktikable Alternative, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Damit können sie in dafür freigegebenen Dieselmotoren reinen Biodiesel günstig tanken“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).
Der Preisvorteil von Biodiesel speist sich auch aus dem sogenannten Quotenhandel im Rahmen der gesetzlichen „Treibhausgasminderungsquote“ (THG-Quote). Sie verpflichtet die Mineralölunternehmen, den Treibhausgasausstoß ihrer Kraftstoffe im Vergleich zum Jahr 2010 zu senken, derzeit um 6 Prozent. Dieser Wert steigt bis 2030 auf 25 Prozent. Die starke Minderung von Treibhausgasen, die der Einsatz von 100 Prozent Biodiesel erlaubt, hilft den Mineralölunternehmen, die THG-Quote zu erfüllen. Diese Quotenerfüllung kann auch an andere Mineralölunternehmen verkauft werden. Die Treibhausgasminderung ist also bares Geld wert und erlaubt es, den Biodiesel günstiger als Dieselkraftstoff anzubieten.
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Frank Brühning
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